Quelle Challenge 2006 -
Triathlon Langdistanz - Sonntag, den 02.07.2006 Bereits
im Herbst 2005 hatte ich mich für den Quelle Challenge 2006
angemeldet. Ein Schwimmseminar
bei Ute Mückel in Winterthur mitgemacht. Ja es war klar - so
wie es mir Wynfrith Egetemeyer kurz nach Roth in einem eMail
begeistert schrieb, " ....was
die Veranstaltung als solches betrifft - sie ist einfach grandios.
Das war sicher nicht mein letzter Triathlon in Roth", so habe
ich letztes Jahr ebenso gefühlt. Trotz
Sturz und "mäßiger" Leistung im letzten Jahr war ein
großer Wunsch in mir - auf jeden Fall noch einmal nach Roth zu
fahren. Ja es war klar - ich wollte einfach noch einmal in die
Hochburg des Triathlon - an den Kanal, an den Solarer Berg, an die
Lände - kurzum in die Heimat des Triathlon. Ich wollte dieses mal
die tolle Stimmung in mir aufsaugen, genießen und intensiv erleben.
Viele Freunde treffen und einfach dabei sein. Und während ich diese
Zeilen schreibe erfasst mich schon wieder "Sehnsucht" für
diese Veranstaltung. Und gerade das macht Roth so einzigartig. Dabei
habe ich meiner Frau hoch und heilig versprochen: Nächstes Jahr
gibt es keinen Ironman! Die
andere Seite der Medaille sollte schon auch erwähnt werden. Das
erste Halbjahr bestand aus viel Training. 308 Stunden, die
sich in 1210 km laufen, 3800 km Radfahren und 95 km Schwimmen
aufgeteilt haben. Im Winter bei Minus 10 Grad, bei Regen, Eis und
Schnee mit Johannes, Wassilij, Michael.... aber auch oft allein an
jedem Sonntag-Morgen einen langen Lauf gemacht. In der Endphase
mehrmals morgens um 4.30 Uhr aufgestanden und 15 Kilometer gelaufen.
Auch das Rennrad wurde bei jeder Gelegenheit gepackt - und wenn es
noch so kalt gewesen ist. Rekord war im März zusammen mit Johannes
als wir bei Minus 6 Grad 35 Kilometer geradelt sind. Das schönste
Raderlebnis war im Frühjahr unser gemeinsames Trainingslager mit
Jürgen Hauber vom Gardasee nach Sizilien. Hier habe ich zum ersten
mal in einer Woche 1000 Kilometer weggestrampelt. Es war wunderbar.
Nur war von dieser Leistung meine Achillessehne überhaupt nicht
begeistert. Erstmalig in meinem Leben hatte ich
Achillessehnenentzündung. Ich musste fast 2 Wochen aussetzen. Das
Schwimmen habe ich bewußt etwas vernachlässigt. Schon Ute Mückel
attestierte mir: Paul Du bist ein hoffnungsloser Fall! So habe ich
brav meine Schwimmübungen gemacht und bin mindestens 2 mal die
Woche ins Hallenbad gefahren. Dennoch habe ich mit Bruno Braun
ausgemacht, dass ich von Ute den Betrag für das Schwimmseminar
einfordern werde, sollte ich mich tatsächlich zu 2005
verschlechtern. Ob es so gekommen ist, das könnt Ihr hier in diesem
Bericht nachlesen. Die
Teilnahme am Challenge Roth ist für jeden Triathleten etwas
besonderes. Vor allem die Vorfreude - die Spannung - die aufregende
Zeit vor Roth. Es gibt doch keine einzige Trainingseinheit, sei es
nur ein gemütlicher Waldlauf oder die "Radtour" mit der
Familie oder das Schwimmvergnügen im Freibad, bei der man nicht
unweigerlich an den großen Tag denkt. Bei langen Trainingseinheiten
- vor allem im Laufen habe ich mir oft mental vorgestellt ich bin
gerade in Roth bei Kilometer 25 und weiss es wird noch sehr hart
werden. Wie werde ich mich fühlen? Was wird mein Magen machen? Was
machen die Muskeln? Werde ich einen Krampf bekommen? All diese
Gedanken sind stets "Begleiter" im Training. Sie sind
jedoch notwendig und der "kleine Schmerz" zuvor soll die
"große Freude" danach übertünchen. Auch Bruno aus der
Schweiz hatte mir erklärt: "Paul bei diesem Projekt gab es
keinen Tag an dem ich nicht an Roth gedacht habe." Ich bin
überzeugt, dass sich deshalb viele Sportler in diesen Gedanken
wieder finden. Im Hause Launer gibt es deshalb "nur 2
Zeiten": Die Zeit vor Roth und die Zeit nach Roth! Meine Frau
Babsi freut sich insbesondere auf die Zeit "nach Roth".
Sie musste wiederum sehr viel "einstecken" und
zurückhalten. Auch die Familie hat es "tapfer" ertragen,
wenn der Papa am Wochenende, anstatt FAMILIE, Trainingseinheiten
unternahm.
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Am Freitag, den 1.7.06 kamen Bruno und
Cathleen aus der Schweiz zu uns. Ich war der "Übeltäter",
denn ich hatte meinen langjährigen Lauffreund Bruno aus der Schweiz
dazu überredet ins "Triathlon-Geschäft" einzusteigen. Und
Bruno, der ja erfahrener Ausdauerathlet bereits ist, hatte
"ja" gesagt. Neoprenanzug und Rennrad gekauft. Und
trainiert, trainiert, trainiert. Bestimmt hat seine liebe Cathleen den
Paul aus Deutschland ab diesen Tag an verflucht.
Nach dem Abendessen sind wir noch zu
meiner "Schwimmtrainingsstrecke" bei uns im herrlichen Wört
gegangen. Mitten im Ort befindet sich der schöne Dorfmühlweiher.
Eigentlich ein Fischweiher - und wenn keine Angler da sind, darf man
sogar im Weiher schwimmen. Bruno und ich haben es genossen - so einen
Tag vor der großen Anfahrt nach Roth - die Abkühlung im Weiher. Am
Samstag haben wir ganz gemütlich gefrühstückt und sind dann nach
Roth aufgebrochen. Bruno und Cathleen im großen Wohnmobil (WoMo) und
Babsi und ich im PKW. Wir hatten wieder mal "Glück" und
kurzfristig in Roth noch eine Übernachtung gefunden.
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Ein altes Reihenhaus, ungepflegt und
die Hausherrin stand dem äußeren des Anwesens in nichts nach. Die
Schritte ins 3. Stockwerk vielen uns sichtbar schwer. Dennoch hatten
wir bestimmt das schönste Zimmer im ganzen Haus erhalten. Wir hatten
sogar einen Fernseher und ein Waschbecken, im Gegensatz zu den 2
anderen Triathleten" auf dem Zimmer. und es war wahrscheinlich
das einzigste Zimmer im Haus das aufgeräumt schien. Im ganzen Haus
war perfekte Unordnung. Ein Haus und 1 Toilette mit Bad für 6
Personen. Wir bezogen schnell unser Zimmer und waren als dann auch
schnell in Hilpoltstein wo Bruno und Cathleen schon ein gemütliches
Gartenlokal ausgesucht hatten. Wie gerne hätten wir mit Bruno und
Cathleen getauscht, nach dieser herben Enttäuschung. Doch
zuvor waren wir natürlich in Roth auf der Triathlonmesse. Es mussten
ja die Startunterlagen abgeholt werden.
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Auf dem Bild zu sehen: Bruno beim Abholen
seiner Unterlagen. So sind sie halt die Schweizer. Immer wollen sie
alles ganz genau wissen. Die Mädels bei der Ausgabe waren übrigens
alle sehr nett.
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Wynfrith Egetemeyr Ellwangen - Rainau
machte in Roth seinen ersten großen Triathlon auf der Ironman
Distanz. Er war z.B. noch nie einen Marathon gelaufen. Nun in Roth
sollte es eine doppelte Premiere geben. Den Marathon und natürlich
die Langdistanz.
Wynfrith ist ein sehr bescheidener
Mensch. Zwischen 12 und 13 Stunden meinte er sollten es schon werden.
Am Ende errang er in einem grandiosen
Wettkampf Platz 4 in der Altersklasse 55. Seine Zeiten waren
hervorragend.
Schwimm: 01:06:39
Wechsel 1: 00:03:59
Rad:
05:37:17
Wechsel 2: 00:06:29
Laufen: 04:02:53
Gesamt: 10:57:19 Beim
ersten mal gleich unter 11 Stunden! Da fällt mir nichts mehr ein.
Wynfrith ich gratuliere Dir an dieser Stelle noch einmal recht herzlich. Vor
allem für die Superzeit beim Marathon. Dein erster Marathon und dies
nach der tollen Schwimm- und Radzeit. Einfach Klasse! Da bleibt mir
doch glatt die Spucke weg! Ferner danke ich Dir für Deine
Statistische Auswertungen. Diese sind ganz unten aufgeführt. Wie gut,
dass es auch unter uns Mathematiker gibt!
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Das Abholen der Startunterlagen verlief
reibungslos. Mit der Startnummer 602 habe ich mir einen kleinen Traum
verwirklicht. Mal mit den ganz schnellen Athleten dabei zu sein -
gleich nach den Profis um 6.55 Uhr zu starten, das wollte ich.
Es hat geklappt. Die Einzelstarter
erhalten übrigens ein gelbes Kunststoffarmband. Die Staffelteilnehmer
erkennt man mit blauen, roten und grünen Armbänder. Nur mit dem
Armband kommt man in die Wechselzonen. Vor allem auch in die
Wechselzone der Fahrräder. Da wo das meiste "Kapital"
herumsteht.
Apropos Kunststoffarmband: "Das
ist der Moment, ab dem jeder nach aussen sichtbar, wie bei
"all inclusive in den Hotels", Held, Drittelsheld oder
Zuschauer ist.... noch nie in meinem Leben habe ich bei den Frauen
zuerst auf das Handgelenk geschaut..." - Diesen Ausspruch fand
ich wirklich süß und habe ihn im WEB in einem Lauftreff-Forum des
SWR gefunden. Der Texter hieß übrigens Udo. Er war als
Staffelläufer dieses Jahr gestartet und hatte die Marathonstrecke in
einer stolzen Zeit von 3:44 geschafft!
Ich weiß noch genau: Im letzten Jahr
hatte ich im Restaurant mein gelbes "Heldenband" vom
Pullover verdeckt. War ich ja nicht sicher ob ich meinen ersten
Ironman überhaupt schaffen würde. Dieses Jahr hatte ich da
überhaupt keine Zweifel mehr....
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Anschließend haben wir uns noch auf der
Messe umgeschaut und teilweise auch noch etwas eingekauft.
Auf dem Bild können wir Bruno und Hund
Leon erblicken.
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Nach dem wir uns die Startunterlagen
abgeholt und auf der Messe "vergnügt" hatten, haben wir erst mal gevespert. Auf einer schönen Bank
mitten in Roth haben wir ausgepackt und etwas gegessen.
Dazu kamen Jürgen Hauber und seine
Freundin Nini. Jürgen machte wieder einen klasse Wettkampf und wurde
30. in der Gesamtwertung. Als ehemaliger Profi hat er es wieder
mal geschafft unter 9 Stunden zu finishen. Respekt - respekt! Ein
wahrer Held mit gelben Armband!
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Anschließend ging es hinaus zum Kanal. Es
mussten ja bis 18.00 Uhr die Räder abgegeben werden. 3 Beutel und
ganz viel Zeug drin. Was muss wo rein? Irgendwie haben wir es dann
doch noch in die Reihe bekommen.
Aber ein kleiner Kampf war es schon bis
alles richtig verstaut war und vor allem das Rennradel und der Helm
richtig mit der Startnummer gekennzeichnet war. Danach hatte Bruno
sogar noch Zeit seine Radelhose einzufetten....
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Jetzt wurde es ernst. Die Räder mussten
in die Wechselzone gebracht werden. Zuvor wurden Rad und vor allem
Helm kritisch beäugt. Ist auch gut so!
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Noch ein Foto und dann fuhren Babsi und
ich nach Roth um unser Zimmer zu beziehen. Über unsere
"Herberge" habe ich ja schon berichtet und möchte deshalb
an dieser Stelle überhaupt nicht mehr darauf eingehen.
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In Hilpoltstein saßen wir dann gemütlich
beim Abendessen und "einem" Gläschen guten Wein. Das Wetter
und die Stimmung war prächtig und wir freuten uns alle auf einen
schönen Wettkampf! So langsam fing es an zu prickeln...
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Nach dem Essen unternahmen wir noch einen
Spaziergang durch Hilpoltstein. Bruno und Cathleen fuhren mit ihrem
WoMo zurück an den Parkplatz beim Schwimmstart.
In 3 Hotels haben wir noch nach einem
Zimmer gefragt. War da immerhin die Hoffnung, dass ja jemand storniert
hatte. Gerne hätten wir einen beträchtlichen Betrag für ein
ordentliches Zimmer mit Bad und WC ausgegeben um nicht im genannten
Quartier bleiben zu müssen. Es sollte nicht sein - so sind wir
schweren Herzens nach Roth gefahren. Auch hier haben wir noch einmal
einen Spaziergang unternommen. Wir wollten einfach nicht ins Bett - in
diese Unterkunft.....
Irgendwie haben wir uns dann doch
überwunden, bei der Hausherrin geklingelt, ein paar freundliche Worte
getauscht und das überhitzte Dachzimmer zum Schlafen bezogen. Ein
Fernseher stand oberhalb der Notliege für meine Frau. Ich schaltete
das altertümliche Gerät ein und freute mich mächtig über den Sieg
der Franzosen über die wirklich enttäuschenden Brasilianer.
"Die werden Weltmeister" habe ich gesagt - und hätte der
Zidan beim Endspiel gegen Italien nicht "hohle" gedreht. Es
wäre so gekommen.
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Um 04.00 Uhr klingelte der Wecker. Das
Badezimmer war schon seit 3.30 Uhr in Benützung. Um 4.30
frühstückten wir in der Küche unserer Gastgeberin. Sie hatte
Kaffee, Milch, Brot, Marmelade bereitgestellt. Die 2 anderen
Triathleten waren bereits zum Kanal aufgebrochen. Ich hatte sie nur
kurz morgens gesprochen. Schade - hätte gerne die Namen gewusst und
wie für sie der Wettkampf verlaufen ist.
Um 5.15 Uhr sind wir abgefahren.
Unseren Parkplatz am Ortsausgang Hilpoltstein haben wir noch bekommen.
Nun hieß es erst wieder Startnummer aufmalen! Das ist so Sitte bei
den Triathleten.
Dann hieß es warten - Toilette gehen -
genießen und nach dem Fahrrad schauen.
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In der Wechselzone traf ich dann noch kurz
vor dem Schwimmstart den Ingo Teichert. Er startete zum 3. mal in Roth
und wollte natürlich seine klasse Zeit vom letzten Jahr 11:59:59 noch
einmal toppen.
Aber bereits im Gespräch mit ihm
merkte ich seine Skepsis. Hatte er doch erst vor ein paar Wochen einen
Bandscheibenvorfall und musste dadurch auch länger für das Training
pausieren.
Dass er dann beim Marathon wegen
zunehmender Schmerzen ausgestiegen ist gebührt Respekt und Achtung
vor der Gesundheit.
Lieber Ingo beim nächsten male klappt
das wieder. Du bist ja bis jetzt immer noch schneller als ich. Also
bitte keine Aufregung!
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Das Rädle war noch da. Die Luft noch drin
und der Paule freute sich auf den Wettkampf!
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Ganz besonders freute ich mich einen
langjährigen "eMail-Freund" persönlich kennen zu lernen.
Adrian Gulz aus Remscheid, der schon mehrmals in Roth gestartet war
und mir auch schon einige Tipps gegeben hat. Adrian hat ebenso eine
eigene Homepage siehe bitte: www.adriangulz.com
Einen schönen Bericht über Roth hat er ebenso verfasst. Den
kann man hier nachlesen: klick
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Klaus Ahrens aus Einbeck war mein
unmittelbarer Nachbar mit seinem Rad. Er hatte die Startnummer 601
(ich 602) und hatte sich ebenso für die Deutsche Meisterschaft
angemeldet. Er machte dies natürlich mit Recht, denn er war bereits
in der Klasse M 60 Deutscher Meister, während ich mich lediglich
hierfür anmeldete um früher starten zu dürfen. Klaus
Ahrens hatte aber dieses mal beim Marathon ebenso abgebrochen. Warum,
das weiss ich nicht. Denn er scheint ein sehr erfahrener Athlet zu
sein. Seine Schwimmzeit betrug 1:21:47 und seine Radzeit war 5:50:22.
Das wäre genau meine Wunschzeit für die Zukunft. Im Jahre 2005 hatte
Klaus Ahrens den Deutschen Meistertitel in M60 in Roth geholt
und zwar mit folgenden respektablen Daten:
Schwimm: |
01:23:37 |
1.
Wechsel: |
00:04:43 |
Rad: |
05:39:08 |
2.
Wechsel: |
00:02:46 |
Lauf: |
04:28:40 |
Gesamt: |
11:38:56 |
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Nach den "Fotoshootings" mit
Adrian, Ingo und Klaus war immer noch Zeit alles zu genießen. Ich bin
- wie in Trance - durch die Wechselzone spaziert - habe die Ansagen in
den zahlreichen verschiedenen Sprachen genossen - die begeisternde
Rufe von der Brücke wahrgenommen - ja ich habe mich gefreut - heute
zu den "Helden" zu gehören. Ich freute mich auf den Tag,
der schon vom Wetter nur bestes verlauten ließ, ich freute mich auf
all die Menschen, die nur wegen uns nach Roth gekommen
waren.
Ich bin vom Ende der Schwimmstrecke -
also vom Wasseraustritt bis zu meinem Beutel noch einmal abgewandert -
so wie ich das schon fast hypnotisiert von manchen Triathleten
beobachtet hatte.
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Es war einfach wunderbar. Die Minuten
vergingen wie Sekunden. Ein Duft der Vorfreude - der Ekstase war in
mir aufgegangen.
Musik, Tanz, Trommeln, Licht, Sex gar
Drogengenuss können dies hervorrufen. Ist es für uns Triathleten die
Spannung, die Freude vor DEM Wettkampf überhaupt? Alles scheint sich
kurz davor wie in Zeitraffer im Kopf abzuspielen. Die unendlichen
Trainingsstunden, die Schmerzen, der Kummer und die Freude - endlich
wieder dabei zu sein. Es lässt sich einfach nicht in Worte fassen.
Und wenn man die fantastische Stimmung in Roth aufsaugen darf, dann
ist es für uns ein Tag der Genugtuung, ein Tag des Sinns - jawohl
dafür habe ich gekämpft, das will ich - das macht mir Freude.
Ein Außenstehender mag meine Worte als
übertrieben - gar als verrückt bezeichnen. Der Athlet wird sich
bestimmt mehr oder weniger - so hoffe ich - darin wieder finden.
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Schade dass meine Frau diese Welt und
vielleicht die "Glückseligkeit" ihres kleinen
Hobbysportlers nicht unmittelbar erleben konnte. Sicherlich hätte sie
sich gefreut mich in diesem Freudentaumel zu sehen. Sie konnte es
nicht fassen, dass ich erst um 6.35 aus der Wechselzone kam.
06:40 Uhr und immer noch nicht im Neo!
Ich hatte es überhaupt nicht eilig. Meine Babsi war mehr aufgeregt
als ich. Ja wann ziehst Du endlich deinen Schwimmanzug an?
Du kommst noch zu spät! Ich wusste,
dass ich nicht zu spät kommen konnte. Hätte ich den Start um 6.55
Uhr verpasst, dann wäre ich halt um 7.00 Uhr ins Wasser gegangen. Die
Chip-Zeitnahme hätte es ohne jegliche Probleme ermöglicht.
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Jetzt war es so weit. Die letzten Aufrufe
für den Start um 6.55 Uhr waren über die Lautsprecher zu hören.
Jetzt wurde es aber etwas hektisch für mich, denn meine Gruppe war
längst in der dafür vorgesehenen Zone. Ich schob mich freundlich
durch die bereits wartenden Athleten für 7.00/7.05 Uhr - nein sogar
für 7.15 Uhr standen die Athleten bereits parat. Zum Beispiel
Wynfrith Egetemeyer der bereits geduldig auf seinen Start wartete. Um
6.50 Uhr war ich am Wasser. Mein Chip machte sich mit einem "pip"
bemerkbar als ich über die Zeitmatte lief. Schnell noch die
Schwimmbrille auf und ab ins Wasser. Mensch war das Wasser warm. Es
war einfach genial.
Es war klar, dass ich mich ganz hinten
anstellte. So bin ich erst gar nicht zur Startlinie vorgeschwommen -
sondern habe mich ebenso wie viele andere am rechten Ufer in einer
Reihe aufgestellt. Es kam mir gerade so vor, als wollten alle
"hinten" schwimmen. Langsam bewegten wir uns nach vorne.
Noch 60 Sekunden bis zum Start. Nochmals Schwimm-Brille getestet. Gott
sei Dank dicht. Und so waren es auch nur noch Momente bis die
Startlinie sich hob und ein Knall uns in Bewegung setzte. Ich fühlte
mich großartig und so langsam gab es Platz zum Schwimmen. Ich wollte
eigentlich ganz rechts bleiben. Irgendwie und für mich nicht
erklärbar bin ich immer mehr nach links - also zur Kanalmitte -
abgetriftet. Egal dachte ich mir - dann schwimme ich halt in der Mitte
anstatt rechts. In der Zwischenzeit waren wir schon rund 15 Minuten
unterwegs. Kein Gerangel - alles bestens dachte ich mir. Schwupp und
schon war es passiert. Eine Hand von hinten schnappte nach einem Bein
zog sich nach vorne - ich schluckte erst mal Wasser
und konnte es nicht fassen, dass es Athleten gab, die so nach vorne
preschten. Ich wurde regelrecht überschwommen und nach hinten
gezogen. Panik kam in mir auf. Das geht ja bereits gut los, dachte ich
mir. Wenn jetzt schon die ersten der nächsten Gruppe so skrupellos
nach vorne zogen, wie mag das weiter gehen? Gott sei Dank hielt meine
Schwimmbrille. Kurze Verschnaufpause - Blick auf die Pulsuhr die von
Puls 130 auf 155 angestiegen war. Na prima dachte ich mir, so kann's
weitergehen. Dann wird das heute nichts mehr. Irgendwie hatte ich mich
dann jedoch wieder gefangen und ich blickte von nun an alle paar
Minuten auch nach hinten. Und als die nächste Welle im
"Anmarsch" war ging ich ganz weit nach links zur Kanalmitte.
Hier hatte ich dann Ruhe. Allerdings musste ich jedes mal bei den
Streckenposten, die in ihren Booten saßen - rechts vorbei schwimmen.
Ich war also auf Zickzackkurs an diesem Morgen. Mir war das so was von
egal. Hauptsache der Puls beruhigte sich und wollte nur kein Wasser
mehr schlucken. Und irgendwie habe ich das auch schön auf die Reihe
bekommen.
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Nach rund 30 Minuten war ich an der oberen
Wende angekommen. Mein Puls lag bei 133 (2005 waren es immerhin stolze
142 Schläge) - jetzt fing ich schon zum rechnen an. Das müsste in
etwa ein Drittel der Strecke sein. Na dann werden es halt heute 1:30
oder 1:35 - egal. Tapfer bin ich "zurückgepaddelt" - denn
mein Schwimmstil ist alles andere als gut. So hatte es mir schon die
"Mückel" beim Schwimmseminar
in Winterthur im November 2005 attestiert. Ich paddelte so vor
mich hin und jetzt waren wieder die Lautsprecher und die Stimmung zu
hören. Es war ganz schön hart so quasi kurz vor dem Ziel vorbei
schwimmen zu müssen. Doch es musste noch eine 2 Wende gemacht werden.
Unter der Brücke durch meine Zeit betrug ungefähr 1:05. Jetzt gings
zur letzten Wende und da passierte es. Von rechts gab es eine in die
Rippen und links haute ich mir den Kopf an die sehr harten
Begrenzungskugeln vom Seil. Die Linke Brillenhälfte füllte sich mit
Wasser. Shit - Paul cool bleiben - es sind vielleicht noch 100 oder
150 m. Jetzt blos nicht an der Brille rummachen. Das linke Auge - Gott
sei dank war es das linke - ließ ich einfach zu und so kämpfte ich
mich bis "einäugig" ans Ziel. Freundliche Helferinnen und
Helfer waren parat und halfen uns auf die Beine. Jetzt nur keine Dumme
Bewegung - oft schon hatte ich nach einer langen Schwimmeinheit noch
einen Wadenkrampf oder gar Krampf im Oberschenkel bekommen - und bitte
ganz vorsichtig aus dem Wasser kraxeln! Es gelang mir - pips - die
Zeitmatte machte ihre Arbeit. Schnell auf die Uhr drücken. 1:25
ungerade. Na bitte. Um 5 Minuten zum letzten Jahr verbessert. Jetzt
kann es losgehen. Schnell den Beutel holen - aber der war nicht mehr
da! Ich war viel zu schnell an der Nummer 602 vorbeigebraust. Eine
freundliche Helferin konnte meine Not erkennen und zeigte mir die
richtige Stelle, die mindestens 20 Meter weiter hinten lag. Paul heute
wird im Wechselzelt nicht mehr so viel gequatscht als im letzten Jahr!
Und so habe ich mich wirklich sehr beeilt. Aber 7 Minuten wurden es
dann doch wieder. Also nur 1 Minute schneller als im Jahr zuvor.
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Raus aus dem Zelt und schnell zum Rad. Bei
den Anwärtern für die Deutsche Meisterschaft standen nur noch ganz
wenige Räder da. Nun - es hatte somit den Vorteil, dass ich mein Rad
sodann auch zügig gefunden hatte. Helm aufsetzen - Brille drauf und
schnell vorschieben bis zur Zeitnahmematte. Jetzt darfst Du - hörte
ich. Und so startete ich im Taumel der vielen begeisterten Zuschauer -
wohlwissend - Paul heute gibt es nur eines: Konzentration - aufpassen
- lieber langsam fahren - bloß keinen Sturz mehr! Barbara und
Cathleen riefen mir noch zu - Babsi konnte auch noch dieses Foto
machen.
Ach es war einfach klasse. Es lief wie
geplant. Die zahlreichen Gitter, Absperrbänder, Fahnen, jubelnde
Menschen, Luftballone und Rätschen usw. flogen an mir vorbei. Ich war
drin. Mitten im Rennen. Meine - extra in Italien gekaufte Radelhose -
saß perfekt. Die Temperaturen bereits angenehm bis "gut"
warm. Paul das wird ein schöner "Radausflug"!
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Aus der Wechselzone raus ging es rechts ab
über die Brücke und anschließend wieder links ab Richtung Roth. Am
Staudamm vorbei. Strohballen in den Kurven zeigen bereits an, dass die
Strecke etwas gefährlich ist. Gemeistert - doch zum ersten mal nass.
Auf dem Staudamm sind heftige Unebenheiten - so dass der Inhalt meines
Trinkgefäßes mir im Gesicht und auf dem Trikot landete! Oh ha. Da
war doch was? Trinken - trinken und nochmals trinken. Und somit habe
ich auf der Radstrecke den Grundstein meines persönlichen Erfolges
gelegt. Ich habe so viel es nur ging Flüssigkeit aufgenommen. Iso,
dann wieder Wasser, Iso. Immer im Wechsel. Eckersmühlen - und jetzt
war sie da - die unglaubliche Stelle. Gleich nach dem Ortsschild von
Eckersmühlen bin ich letztes Jahr - ich weiß es heute noch nicht wie
das passiert ist - gestürzt. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken
hinunter. Paul heute wirft dich Dein Drahtesel nicht ab! Vorbei an der
Biermeile - es war noch relativ ruhig. Bereits an der ersten
Verpflegungsstelle war die erste Flasche leer! Aufnehmen und gleich
einen Riegel mit. Der schmeckte aber komisch. Hoffentlich macht das
mein Magen mit. Egal es muss sein. Der Tag ist lang und ohne Energie
wird das nichts! Bereits in Eckersmühlen gab es zum ersten mal ein
Aufregung. Ein Radler war kurz nach dem Verpflegungsstand gestürzt.
Sanitäter waren bereits unterwegs. Ein Streckenposten mahnte zu
langsamen Fahrt. Schluck und Würg - wieder war sie da die Erinnerung
vom Sturz im letzten Jahr. Weiter ging es nun Richtung Wallesau - hier
im Dorf eine scharfe Linkskurve und dann schön gemütlich - nur keine
Hektik dachte ich mir - Richtung zweites großes Stimmungsnest nach
Heideck. Hier wartete bereits eine größere Besuchergruppe mit
Ansagewagen auf uns Radler. An der Steigung kann man die
"Burschen" und "Madels" gut fotografieren konnte
ich einmal hören. Lautstark wurden vor allem die Lokalmatadoren vom
Ansager begrüßt. Die Steigung habe ich äußerst vorsichtig
genommen. Schön aufgepasst, dass der Puls ja nicht über die 120
geht. Das reicht noch in Greding dachte ich mir. Und so bin ich schön
gemütlich und dennoch relativ flott - ich hatte kurz vor Greding eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 29 km/h - in Richtung
Kalvarienberg gefahren. Nun die Strecke bis dahin ist nichts
besonderes. Hier kann man schön radeln und die Gedanken schweifen
lassen. Auch kann man hier in der "Aeroposition" gut fahren
und somit auch den Schnitt etwas verbessern. In Greding war dann schon
mächtig was los. Alle haben bereits rechtzeitig - aus Respekt vor der
Steigung - runtergeschaltet, durchgeatmet und es hieß - treten -
treten - treten. Das Publikum war bereits super drauf und versetzte
uns bereits hier in eine kleine Begeisterung. "Wie mag das heute
am berühmten Solarer Berg aussehen?"; dachte ich mir. Oben
angekommen waren die Flaschen leer - auffüllen - schnell noch einen
grässlichen Riegel rein und weiter. Kurz nach Greding oben angekommen
- soll es dann auch in rasanter Abfahrt hinunter gehen nach
Obermässing. Rettungswagen und Martinshorn verhießen nichts gutes.
An uns brausten Sie vorbei Richtung Obermässing. Und so saß der
Schock noch viel tiefer als diese in einer der scharfen
Haarnadel-Linkskurven dann standen. 1 oder 2 Radler waren in die
Leitplanken gebraust. Ein Streckenposten wedelte aufgeregt mit seiner
Fahne. Das sah überhaupt nicht gut aus. An der Unglücksstelle vorbei
- und erst mal einen Gang runter geschaltet. Paul Du hast
Verantwortung für Familie und Job - und es gibt bestimmt für dich
als Hobbysportler noch wichtigeres im Leben - das impfte ich mir ein -
obwohl man kann es nie ganz ausschließen, denn passieren kann immer
und überall etwas. Ein Plattfuß bei Tempo 70, Materialermüdung - es
muss ja nicht einmal ein Fahrfehler sein. Nun, provozieren wollte ich
es überhaupt nicht - heute an diesem herrlichen Tag. Und so waren
meine Gedanken beim verunglückten Sportler - und ich hoffte, dass es
nicht so schlimm war - wie es ausgesehen hatte. Ganz mit diesen
Gedanken beschäftigt war ich längst unten angekommen und radelte
bereits Richtung Hilpoltstein. Irgend etwas war heute anders. Der Wind
blies aus einer ungewöhnlichen Richtung und war schon mächtig
unangenehm. Wenn das so weiter geht, dachte ich mir - na dann Prost.
Schon mit einer Vorahnung auf die 2. Runde, denn diese war - wie jeder
weiss bezüglich Wind ein wahres Chaos. Doch es war ja noch die erste
Runde.
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Irgendwie kam nach den ersten Schreck die
Freude zurück. Ja ich schmunzelte so vor mich hin. Na - es war immer
noch nichts von der Führungsgruppe unter Chris McCormack und Faris
Al-Sultan zu sehen. Letztes Jahr wurde ich bereits lange vor Greding
überholt. Während wir Hobbysportler uns in der ersten Runde
befanden, wurde man ganz locker und cool von den früher startenden
Profis - also von der Elite - überholt. Diese Freude währte
allerdings nicht sehr lange. Ca. 5 Kilometer vor Hilpoltstein - also
vor dem Solarer Berg überholten mich Motorräder und das
Führungsfahrzeug mit der Originalzeit - also mit der Zeit der
Elitegruppe. Ich konnte nur noch lesen 4 Stunden und noch etwas. Und
schon wurde ich von Faris überrundet. Aber wo war Chris? Na bitte
dachte ich mir. Dieses Jahr hat der Chris McCormack mal einen
richtigen Gegner! Der derzeitige Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan war im
Begriff einen komfortablen Vorsprung sich zu erfahren. Und beim Laufen
ist er auch nicht schlampig! Das schafft der Chris nie - wenn er jetzt
nicht bald nachkommen würde, dachte ich mir. Und so war ich ab diesem
Zeitpunkt schwer damit beschäftigt meinen Hals zu drehen und immer
wieder nach hinten zu schauen. Aber da war kein McCormack.
Selbstsicher und mit "fachmännischen" Eigengesprächen
"kürte" ich den Faris bereits zum Sieger. Und so kam das
Ereignis des Tages. Ja es kam der Berg der Berge. Der legendäre
Solarer Berge. Rein und runter nach Hilpoltstein - von weitem konnte
man bereits die Lautsprecher dröhnen hören. Rechtskurve - es war
einfach beeindruckend. Hey das sind ja noch viel mehr als im letzten
Jahr. Tausende - manche behaupten ein ganzes Fußballstadion voll von
Menschen standen an der berühmten Anhöhe. Ich "krustelte"
in meiner Tasche um mein Fotohandy rauszuholen. Das musste doch
unbedingt in den Kasten. Halt - Hektik - Stress - Jungs haut rein -
auf geht's gebt Gas - der Chris McCormack ist hinter Euch - kam aus
den Lautsprechern. Oh weia - wenn ich jetzt mein Handy "runterschmeise"
- wenn ich jetzt nicht Gas gebe - die fahren mich über den Haufen,
dachte ich mir. Die Menge jubelte und grölte was das Zeug hielt. Und
so bin ich gegen jeden Vorsatz den Berg hinaufgedonnert was das Zeug
hielt. Paul - das kannst du dir nicht nachsagen lassen, dass die
Topathleten wegen uns "lahmen" Hobbysportlern im Berg
"hängen" bleiben. Noch nie habe ich in einem Wettkampf so
gekämpft wie hier. Der Puls lag bei 150. Egal! Unterwegs so auf
halber Strecke - Paul hau rein oder so ähnlich. Hey die Stimme war
mir sofort bekannt. Das konnte nur der Oliver Herzig sein. Dass der mich bei
so vielen Radlern erkannt hatte. Es freute mich ungemein. Oliver ist
ebenso ein ausgezeichneter Triathlet und beherrscht vor allem das
Fahren im eigenen Windschatten. Ach was haben wir gelacht auf unserer
Sizilientour - der Bruno und ich über den Oliver. Oli ich grüße
Dich von dieser Stelle ganz herzlich! Wir, der Bruno und ich drücken Dir ganz fest die Daumen
beim Allgäu-Triathlon in Immenstadt.
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Spiderman war auch unterwegs.
Unter dem Anzug verbarg sich ein Denis
Müller aus Frankreich. Er hat sich mit der Startnummer 1343
sicherlich ein Denkmal gesetzt. Selber habe ich Denis auf der
Marathonstrecke gesehen. Seine Zeiten waren:
Schwimm: 01:11:29
Wechsel 1: 00:18:50 (Das Outfit muss erst mal angezogen
sein..)
Rad:
06:04:37
Wechsel 2: 00:08:55
Laufen: 05:11:31
Gesamt: 12:55:24
Tolle Idee - tolle Leistung. Vor
allem bei diesen Temperaturen.
|
|
Adrian Gulz aus Remscheid bei Heideck
Schwimm: 01:05:47
Wechsel 1: 00:03:10
Rad:
05:59:33
Wechsel 2: 00:02:54
Laufen: 04:41:50
Gesamt: 11:53:16
Hey Adrian, das war wieder eine
super Leistung von Dir bei dieser Hitze! Vor allem beim Schwimmen hast
Du wieder mächtig reingehauen. Auch das Radeln. Der Marathon hat Dich
allerdings etwas "dahingerafft". Aber das hast Du auf Deinem
Bericht
ja schön geschrieben.
|
|
Michael Korcz vom TSV Crailsheim bei Heideck
Schwimm: 01:04:26
Wechsel 1: 00:02:04
Rad:
05:24:31
Wechsel 2: 00:01:39
Laufen: 03:45:32
Gesamt: 10:18:14
Der Michael hatte einen
hervorragenden Wettkampf abgeliefert. Vor allem hat er bei dieser
Hitze mit seiner Marathonzeit noch für einen Glanzpunkt gesorgt. Ich
gratuliere!
Ganz besonders wünsche ich ihm an
dieser Stelle alles erdenklich gute. 3 Tage nach seinem tollen
Wettkampf in Roth ist ihm ein Hund in den Roller gelaufen. Durch den
Sturz zog er sich einen schweren Trümmerbruch im rechten Handgelenk
zu und fällt nun mehrere Monate aus. Das ist sehr bitter. Vor allem
wenn man nichts dafür kann.
Deshalb lieber Michael - halt durch
- das wird hoffentlich wieder. Wir Triathleten sind hart im
nehmen.
|
|
Dieses Foto ist übrigens am Solarer Berg gemacht. Allerdings in der
2. Runde. Da konnte ich mir so richtig schön Zeit lassen. Es waren auch nur noch wenige Zuschauer da. Die meisten waren bereits zur
Laufstrecke geeilt, nachdem die Elite hier zum 2. mal durch war. Für
ein größeres Foto klick
hier
Oben angekommen hieße es erst mal
Verpflegung aufnehmen - Puls runter kommen lassen und der Elite
zuschauen, wie sie an uns vorbeizog. Es war schon beeindruckend, wie
der Chris das nach dem Berg noch machte. Hey der Junge hatte noch so
richtig viel Power. Ob das wohl reichen würde für den Faris
Al-Sultan? Vom Solarer Berg ging es nun Richtung Hilpoltstein.
Dort warteten bereits Babsi und Cathleen am Ortsausgang auf mich. Hier
erfuhr ich dann mit großer Überraschung dass Bruno exakt 20 Minuten
nach mir ebenso auf die Radstrecke ging. Es rumpelte im Hirn:
"Hey der Bruno muss mindestens so schnell geschwommen sein wie
ich!" Na das kann ja heiter werden. Habe ich's doch gewußt:
"Der überholt mich heute noch beim Marathon!" Ich verweilte
deshalb nur kurz bei den Ladies und begab mich sodann auf die 2.
Runde. Das beschäftigte mich doch sehr. Der Bruno - so schnell beim
Schwimmen - wie ich. Nun ich bin ja schon schlecht. Aber dass Bruno,
der gerade vor einem guten 3/4 Jahr das Schwimmen lernte - die gleiche
Zeit schwamm, das war für mich schon eine Überraschung. Bei Bruno
hatte das Schwimmseminar mit Ute Mückel wohl gefruchtet. Während ich
so vor mich hin sinnierte kam schon wieder die Biermeile von
Eckersmühlen. Jetzt war da richtig Stimmung. Ich fühlte mich gut -
meine Zeit aus der 1. Runde war ebenso nicht schlecht - so konnte es
weiter gehen.
|
Die Temperatur stieg und mit ihr kam immer mehr Wind
auf. Ja dass war vielleicht ein Quatsch. Das gibt's doch nicht. Der
Puls ging hoch und die Durchschnittsgeschwindigkeit sank stetig ab.
Von knapp 30 Stundenkilometer war ich schon auf 28 abgerutscht. Wenn
das so weiter geht, dachte ich mir, dann wird die Radzeit noch
schlechter wie im letzten Jahr. Ich nahm noch einmal etwas
Geschwindigkeit raus um meine Pulswerte wieder in Ordnung zu bringen.
Der Respekt vor dem Marathon war viel zu groß. So trampelte ich brav
vor mich hin. Rauf den Heideker Berg in Richtung Greding. Ich
trichterte es mir ein: Essen, essen und trinken, trinken, trinken. Das
Interview von Erwin Lammenett (Buchautor: Der 29-Stunden-Tag des
Ironman Mangagers) mit Olaf
Sabatschus einem Weltklassetriathlet (In Hawai bereits 3 mal Top
10) lag mir in den Ohren - im Sinn. Das wichtigste und erste Tipp von
Olaf war: Trinken, Trinken, Trinken... Und da erinnerte ich mich an
meinen fatalen Fehler beim letzten Schwäbischen
Albmarathon 2005 über 50 Kilometer. Hier habe ich dehydriert. Und
das war grauenvoll. So hundsmiserabel hatte ich mich noch nie
gefühlt. Also kippte ich an diesem heißen Tag alles was nur flüssig
war in mich hinein. Lieber 5 mal anhalten und austreten dachte ich
mir. Und das war auch so. Und es war "klitzeklar" - ein
Zeichen dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt 100%ig in Ordnung war.
Das beruhigte mich doch kolosal, auch wenn es Zeit kostete...
Auch den Kalvarienberg von Greding
"überlebte" ich unbeschadet - zwar langsam aber glücklich.
Ab jetzt wurde es auch leichter. Noch
einmal die Serbentinen hinunter - da wo in der ersten Runde der
schwere Unfall war. Und was musste ich sehen. Der Streckenposten
oberhalb der starken Linkskurve saß mit seinem Fähnchen auf einem
Stuhl und las ein Buch! Vor 3 Stunden verletzte sich hier ein
Radfahrer schwer und 3 Stunden danach saß der Streckenposten am
Straßenrand und las in einem Buch! Ich
war über diesen Zustand so wütend und erregt, dass ich fast
angehalten hätte. "Ach was", dachte ich mir, "Nerven
sparen" und später im WWW einfach berichten. Das habe ich
hiermit getan - und jeder kann sich seinen Teil dazu selber denken. Obwohl
alles langsamer in der 2. Runde ging - die Zeit verflog um so
schneller. Am Solarer Berg war es auch schon ruhiger geworden. In
Hilpoltstein warteten nochmals die 2 Mädels auf mich. Meine Babsi
wieder: Paul der Bruno war auch beim Radfahren nur 20 Minuten hinter
Dir. Und diese 20 Minuten waren exakt die 20 Minuten, die er später
gestartet war. Na prima. Also ging es mit Schwung weiter Richtung
Roth. Ein drittes mal an der Biermeile vorbei - ja die haben wirklich
3 mal den Genuss von uns - und dann kam auch schon die erlösende
Beschilderung Ziel. Jetzt waren es noch wenige Kilometer bis zur 2.
Wechselzone.
|
|
Von weitem sah ich ihn schon winken und
rufen. Der Micha Lutz aus Dinkelsbühl war mit der ganzen Family nach
Roth gekommen um uns etwas zuzuschauen. Das war ja vielleicht eine
Überraschung. Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut. Er hat
es ja beim Frühschwimmen erwähnt, dass er nach Roth käme, aber dass
wir uns sehen, daran habe ich nicht geglaubt.
Das Foto hat der Micha natürlich
geschossen.
Paul wie schaut's aus? Gut - ich bin
zufrieden. Und rein in die Wechselzone. Zack - das Rad wurde mir
buchstäblich "vom Hintern" gerissen. Ein komisches Gefühl
nach 180 Kilometern wieder auf 2 Beinen zu stehen. Das fühlte sich
echt gut an. Kein Vergleich zum letzten Jahr. Da war ich im wahrsten
Sinne des Wortes geschockt. Alles - aber auch alles tat mir nach dem
Radfahren weh, nach dem Sturz... im letzten Jahr.
|
|
Jürgen Hauber beim Einlauf Nach
dem Wechsel vom Rad zum Marathon sah ich bereits Jürgen Richtung
Arena laufen. Er konnte zwar an seine erstklassige Leistung vom
Vorjahr nicht anknüpfen, dennoch hat er es den zahlreichen Profis als
"Hobbysportler" wieder gezeigt und unter 9 Stunden gefinisht.
Auch ihm hat dieses Jahr die Hitze und
der Wind zu schaffen gemacht. Als 30er jedoch in Roth einlaufen zu
dürfen ist schon etwas besonderes. Jürgen meinen Respekt und alle
Achtung für Deine außerordentliche Leistung.
Schwimm: 00:57:01
Wechsel 1: 00:01:59
Rad:
04:53:07
Wechsel 2: 00:01:26
Laufen: 03:01:16
Gesamt: 08:54:51
Klasse Leistung!
|
|
Und in diesem Jahr?
Der Beutel wurde mir gereicht. Rein ins Zelt. Nur die Radelhose
runter, Laufshort an, Laufgürtel umgeschnallt, Stirnband drüber,
Trinkflasche aus dem Beutel geschnappt und los. Vorne sind Toiletten
und gibt es Verpflegung - wurde mir noch nachgerufen. Da war ich
längst schon raus. Das ging so wunderbar. Auf dem Rad hatte ich so
viel gegessen und getrunken, da wollte ich doch keine Zeit verlieren.
Auf dem Foto - ebenso von Micha - kann
man meinen Wasserbauch richtig schön erkennen. Ich hatte Vorrat in
Hülle und Fülle dabei.
Jetzt waren die Gedanken und die
Erfahrungen im letzten Jahr gefragt. Doch zuvor gab es noch einen
Small Talk mit Micha, der ein paar Meter mitjoggte und mit dem
Wolfgang Rupp, der den Marathon des Freesmile-Teams
zeitgleich mit mir begann.
|
|
Auf dem Foto: Das erfolgreiche Freesmile-Team
mit Roland Wagner Schwimmen, Wolfgang Rupp Laufen und Ingo Rupp Bike.
Schwimm: |
01:13:04 |
1.
Wechsel: |
00:01:49 |
Rad: |
05:23:16 |
2.
Wechsel: |
00:01:13 |
Lauf: |
04:29:15 |
Gesamt: |
11:08:40 |
Wie lief es bei Ingo wollte ich von
Wolfgang noch wissen. Der ist super gefahren und es hat gut geklappt.
Ich merkte, dass der Wolfgang auf Grund der starken Hitze ebenso sehr
konzentriert und angespannt war, so dass ich nicht weiter Fragen
stellte. Wir liefen ein paar hundert Meter "schweigend"
nebeneinander her.
|
|
Der erste Kilometer war "rum"
und meine Uhr zeigte 4:55 - und das war zu schnell. Ich wollte mit
einem 6er beginnen. Bei Kilometer 2 zeigte sie dann genau das was ich sehen wollte. 5:52 - also einen
6er Schnitt. Optimal - das ging so leicht und ohne jegliche Probleme.
Hey - wie hatte ich da im letzten Jahr gekämpft. Paul jetzt schön
langsam - schön bremsen und dann bringst Du den Marathon schön
sauber heim.
Während ich so vor mich hin
philosophierte kam bereits das 3. Schild. 5:16! Das war wieder eindeutig zu
schnell. Ich hatte noch nicht mein Tempo gefunden. So bremste ich mich
- obwohl es so leicht ging - herunter und siehe da bei Kilometer 4 waren es 5:29. Dann 5:28 - jetzt hatte sich meine innere Uhr
eingestellt. Wie ein Schweizer Uhrwerk lief ich nahezu jeden Kilometer
um die 5:30. Großartig! Ich fühlte mich saugut.
An der Lände war meine Barbara
natürlich noch nicht. Konnte sie ja auch nicht. Denn Babsi und
Cathleen wollten auch noch auf den Bruno warten in der 2. Runde beim
Radfahren. Das hatten sie mir beim "2. Boxenstopp" an der
Radstrecke nicht erzählt. Dem Bruno ging es nach den ersten 90
Kilometer gar nicht so gut. Er hatte mächtige Magenprobleme. Obwohl
wir mit einander vereinbarten, dass ich hier eine neue
Getränkeflasche bekommen sollte - blieb ich absolut cool. Bei
Kilometer 12 gab ich meine leere Flasche ab und teilte den Mädels
mit, wenn ich von der Wende komme bitte mit Iso gefüllt an mich
zurück. Jetzt waren die 6 Fläschchen an meinem Laufgürtel gefragt.
Mein Iso und mein Kochsalz. An jeder Verpflegungsstation nahm ich
dennoch einen Becher Wasser auf. Was auch gut war. Es lief einfach
klasse. Heute lief es so - wie ich das letztes Jahr gerne gehabt
hätte. Je mehr Kilometer ich zurücklegte - je ruhiger wurde mein
Puls und meine Stimmung. Ich war ganz in mich gegangen. Das Laufen
bereitete mir sehr viel Spaß und dieses Jahr hatte ich auch Zeit zu
schauen, wer da kommt. So habe ich zum Beispiel den Daniel
Heinze kommen sehen. Der war mir doch glatt über 15 Kilometer
voraus. Während ich nach der Lände erst Richtung Schwanstetten
unterwegs war kam er schon wieder zurück um in die 2. Hälfte des
Marathons zu gehen. Hey Dani wie läuft's? Ganz gut bin sehr zufrieden
kam zurück. Und das sah auch gut aus. Er war doch recht flott
unterwegs. Erst bei Kilometer 28 - so schreibt er auf seiner Internetseite
- verließen ihn die Kräfte. Wäre er das Tempo so durchgelaufen, so
hätte es auch dieses mal noch für eine Zeit unter 11 Stunden
gereicht.
|
|
Daniel Heinze auf der Laufstrecke. Als M
20 hat er in seiner Altersklasse immerhin den 18. Platz belegt. In der
Altersklasse 20 bis 24 Jahre wurde er immerhin noch 6. in der
Deutschen Meisterschaftswertung, wie er schreibt. Durch die nicht
optimale Vorbereitung in diesem Jahr war nicht mehr drin. Dani ich
denke jedoch, dass Du bei bester Vorbereitung und etwas mehr Training
locker in Deiner AK ganz oben stehen kannst. Denn das Talent hierfür
hast Du. Wer mit so wenig Training dennoch eine solch gute Platzierung
erreicht der hat Talent und das Zeug für mehr!
Schwimm: |
01:10:11 |
1.
Wechsel: |
00:02:27 |
Rad: |
05:39:41 |
2.
Wechsel: |
00:03:35 |
Lauf: |
04:20:15 |
Gesamt: |
11:16:11 |
|
|
Nun ging es zur Schleuse Leerstetten -
etwas bergab - Oh Gott das musst du nachher wieder rauf... nach
Schwand. In Schwand war wieder richtig Stimmung angesagt. Ich bin
schön mein Tempo weitergelaufen. Um die Wende rum - raus aus Schwand
und dann sah ich die vielen - vielen Läufer die mir noch
entgegenkamen. Ein schönes Gefühl. Da waren auch noch viele
Staffelläufer unterwegs. Bei Kilometer 18 ungefähr - da war nun
meine Flasche - hoffentlich steht die jetzt bereit. Hoffentlich haben
die Mädels diese mit Iso aufgefüllt. Sie stand da und das grüne
Zeug darin schmeckte grausig. Egal - trinken - auch Iso sonst hältst
du das nicht durch. Da war ich dann froh, als ich an die Lände
zurückkam und hier warteten bereits Babsi und Cathleen auf mich.
Jetzt wußte ich, dass ich mein Iso bekommen würde. Und so war es -
Babsi hatte die Flasche schon bereit gestellt. Das grüne Zeug ließ
ich zurück. Wie geht's Bruno, wollte ich wissen. Der Bruno hat nach
dem Radfahren aufgegeben erklärten mir die beiden. Wow - das war
vielleicht ein Schock. Ich konnte das nicht glauben! Ausgerechnet beim
Laufen - seiner besten Disziplin hat er es gesteckt. Leider konnte ich
mich - nein ich wollte mich mit den beiden nicht weiter unterhalten.
Das hatte Zeit im Ziel.
|
|
Ich konnte einfach nicht glauben, dass
Bruno aufgegeben hatte. Er - der mir ständig beste Ratschläge gab.
Nie würde er bei einem derartigen Wettkampf ans Limit gehen. Er
würde grundsätzlich gewisse Ressourcen zurückbehalten und nie ganz
aus sich herausgehen.... .Was mag da passiert sein? Ich
grübelte schwer über meinen Schweizer Eidgenossen nach. Es hatte mir
einen Schlag versetzt. Hatte ich doch jetzt niemanden mehr im Rücken,
der mich "treibt und jagt!" Es war - und das lieber Bruno -
schon meine Absicht vor Dir ins Ziel zu kommen. Aber doch nicht so!
Nun im Ziel werde ich schlauer sein, dachte ich mir. Und so
konzentrierte ich mich wieder ganz und gar auf meinen Lauf. Obwohl die
Kilometerzeiten in der zweiten Hälfte etwas langsamer wurden, ich war
nur noch am Überholen. Ich konnte es nicht glauben. Wie schon im
letzten Jahr - gehende Staffelläufer - also Läufer, die
"nur" den Marathon liefen nahm ich wie "im Flug".
Auch viele Helden waren dabei (Helden - also die Eisenmänner mit
gelben Armband). Das war nun mein Tag. Jetzt wußte ich, dass ich
meine Zeit vom letzten Jahr erheblich verbessern würde. Jetzt war
klar, ich hatte alles richtig gemacht. Beim Schwimmen und Radfahren
habe ich gebremst.
|
|
Ich habe mich auf meine stärkste
Disziplin konzentriert. Auf das Laufen. Und die Rechnung ging voll
auf. An der Schleuse Eckersmühlen geht es nun rechts hoch etwas
hügelig in Richtung Eckersmühlen. Hier waren Sanitäter vom Roten
Kreuz mit einem völlig entkräfteten Sportler schwer beschäftigt.
Weiter - vorbei. Rüber über den Main-Donau-Kanal zum letzten
Wendepunkt. Ich kannte ja die Strecke vom letzten Jahr. Das ist schon
verdammt hart da rauszulaufen. Und der Wendepunkt kommt und kommt
nicht näher. Ertappt - war ich doch tatsächlich nach einer
Verpflegungsstelle vom Joggen ins Gehen übergegangen. Mein Puls war
bereits unter 100 gesunken! Paul - wenn du jetzt nicht weiterläufst,
dann hast du verloren. Wenn der Puls einmal runter ist, dann bringst
du ihn nicht mehr hoch - schlimmer - wenn du es versuchst, dann wird
es dir kotzübel (mir war die Erfahrung vom letzten Jahr noch voll und
ganz bewusst). Also nahm ich meine ganze mentale Stärke und Erfahrung
mit ins Rennen. Wie oft habe ich bei einem langen Lauf mir diese
Situation vorgestellt? Ja ich stellte mir oft beim Training vor, dass
ich bereits bei Kilometer 30 oder 34 war und das in Roth!
|
|
Und genau daran dachte ich. Lustig -
obwohl ich auf der Laufstrecke beim Quelle-Challenge unterwegs war
"simulierte" ich eine meiner Haustrecken. Jetzt kommt gleich
Konradsbronn - das schöne Brünnele wo ich Wasser aufnehmen kann -
der Kampfweg - die alten Lerchen - der Steinweiher usw. Quatsch mit
Soße - das war jetzt doch um einiges härter als beim Training. Aber
die Gedanken haben mir doch sehr geholfen. Ich bin gelaufen - gelaufen
und nochmals gelaufen. Den letzten Wendepunkt hatte ich längst hinter
mir gebracht. Ich war bereits wieder am Kanal. Ein
Flußkreuzfahrtenschiff tockerte uns entgegen. Alle
"glotzten" steuerbord auf uns herüber. Manche haben aber
auch gerufen und gewunken und sich über die Abwechslung entlang des
Kanals gefreut. Und so habe ich mich ebenso über das schöne Schiff
gefreut und über die vielen Menschen darauf. Es war nicht mehr weit
bis zur Lände. Und es wurde immer schwerer. Längst schon hatte ich
Zwischenzeiten von 6 ungerade pro Kilometer und mehr. Aber das war mir
egal. Ich war immer noch "laufend" - also joggend unterwegs
und das war mir sehr wichtig. Und ich hatte ja ein gutes
"Polster" in den ersten 2 Drittel herausgelaufen. Jeden
Kilometer unter einem klaren 6er Schnitt. Also war auch das langsame
Laufen immer noch ein Erfolg. Und wie. Es gab immer mehr zum
überholen. Je näher ich nach Roth kam - je mehr konnte ich trotz
langsamer Geschwindigkeit überholen. An der Lände war es in der
Zwischenzeit sehr ruhig geworden. Waren die meisten doch in die Arena
nach Roth gepilgert um dort den Sportlern beim Einlauf zuzujubeln. Das
letzte Teilstück durch den Wald - die Monotonie - ließ viele
Gedanken in mir aufleben. Freude, dass du das erleben darfst. Dass du
fit und gesund bist. Wie ein kleiner Film gingen mir viele Gedanken
durch den Kopf. Auch traurige waren dabei. Vater - heute laufe ich nur
für Dich. Ein paar Tränen kullerten, denn ich wußte, dass Du
mächtig stolz auf mich bist, auch wenn Du in diesem Jahr für immer
von uns gegangen bist. Irgendwie spürte ich, dass Du da
warst.
Für ein größeres Bild klicke
hier
|
|
Lautsprecheransagen, Rufe und die
zahlreichen Zuschauer links und rechts der Straße verkündeten:
"Das Ziel ist nahe"! Gleich geschafft nur noch 500 Meter -
genießt es voll. Ihr seid echte Helden! Super - Klasse -
Der Einlaufkanal in die Arena von Roth
- Das Ziel.
Alles - wie weggeblasen. Die Schmerzen,
der Wettkampfstress, die Trauer - nur noch Freude und Glück über das
Erreichte.
Ich hatte es doch tatsächlich wieder
geschafft. Ich war daheim. Wer in Roth über die Ziellinie läuft, der
ist daheim. Ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Einfach
genial. Es war wieder beeindruckend und die Freude nicht geringer als
im letzten Jahr.
Gleich nach der Ziellinie wurde ich von
Oliver begrüßt! Er hat sich ebenso mit uns gefreut. Ich war
sprachlos, dass er uns sogar bis ins Ziel gefolgt war. Ein echter
Sportsmann!
|
|
Durch das Ziel - Finisher-Medaille um ,
schnell noch das Finisher-Shirt abholen (der Stand ist gleich
nach dem Ziel...., das wußte ich noch vom letzten Jahr) und dann raus
zu Babsi, Bruno und Cathleen!
Im Eingangsbereich wurde ich sodann von
Bruno begrüßt. Ich merkte sehr wohl, dass es für ihn sehr hart war.
Es war eine "komische Stimmung". Bruno hat sich es dennoch
nicht nehmen lassen mir zu gratulieren. Er sah top fit und sehr
ausgeruht aus. Sicherlich hatte er sich ein paar Stunden danach
mächtig geärgert, dass er über sich selber "gestolpert"
war.
Deshalb kann ich nur sagen: Bruno - der
Bodenseetria kommt - und da werden wir beide über die Ziellinie
laufen!
Meine Babsi nahm Ihren Einzelkämpfer
in die Arme und freute sich, dass dieser lange Tag ein erfolgreiches
Ende nahm. Wohlwissend, dass der Paul ja im nächsten Jahr keinen
Ironman mehr machen würde....
|
|
Jetzt hieß es Kräfte sammeln und
Flüssigkeit aufnehmen. Schnell holte ich mir ein alkoholfreies Bier,
das sehr kühl war. Ein paar Schluck und der halbe Liter war
"entsorgt".
Wir nahmen gemeinsam Platz und dann
passierte, das was mir halt schon öfters passiert war. Durch die Ruhe
und das Absinken des Puls und wahrscheinlich war auch das kalte Bier
daran schuld, wurde es mir mächtig schlecht. Auch das noch, dachte
ich mir.
Wir hatten nichts dabei. Gott sei Dank
standen da ein paar leere Halbliter Becher herum, die ich sodann
"füllte". Nach wenigen Minuten ging es mir wieder
prächtig.....
|
Meine Durchgangszeiten:
|
Startzeit
|
jeweilige Gesamtzeit
|
benötigte Zeit
|
Puls (/)
|
zurückgelegte Gesamt-Strecke
(Kommentare)
|
S C H W I M M E N
- Gesamtzeit: 1:24:53 - Wechsel: 0:07:04
|
00:00:00
|
00:30:47
|
30:47
|
133
|
1,2 km (1. Wende beim
Schwimmen)
|
00:30:47
|
01:24:53
|
53:54
|
134
|
3,8 km
|
01:24:53
|
01:29:41
|
04:33
|
134
|
Wechselzeit vom Schwimmen zum Rad - Hier
habe ich nicht die genaue Chipzeit sondern meine eigene Zeit. Habe
bereits beim Fahrrad auf die Zeit gedrückt deshalb ist die
Wechselzeit kürzer als im Wettkampf angegeben. (Im Wettkampf 7:04)
Lustig ist, dass beim Umziehen der Puls nicht runter ging. Tja das ist
schon ein Stress mit dem Umziehen! Neopren aus - abtrocknen -
Radelzeug an...
|
R A D F A H R E N
- Gesamtzeit: 6:34:24 - Wechsel: 0:03:04
|
01:29:53
|
01:55:36
|
25:54
|
127
|
010 km Für die ersten 10 Kilometer
Rad (stimmt nicht ganz waren ca. 22 Minuten...- wegen der
Wechselzeit...)
|
01:55:36
|
02:35:54
|
40:18
|
123
|
030 km - Für 20 Kilometer also
bereits einen knappen 30er Schnitt!
|
02:35:54
|
03:05:41
|
29:46
|
121
|
040 km - Der Anstieg in Greding auf
den Kalvarienberg machte sich bemerkbar
|
03:05:41
|
03:22:33
|
16:52
|
112
|
050 km - Da ging es richtig
abwärts nach Obermässing
|
03:22:33
|
03:45:22
|
22:49
|
112
|
060 km
|
03:45:22
|
04:26:29
|
41:07
|
120
|
080 km - Solarer Berg dazwischen
|
04:26:29
|
04:47:09
|
20:39
|
111
|
090 km
|
04:47:09
|
05:08:23
|
21:13
|
114
|
100 km
|
05:08:23
|
05:33:52
|
25:59
|
110
|
110 km
|
05:33:52
|
06:26:17
|
52:25
|
109
|
130 km
|
06:26:17
|
06:48:11
|
21:53
|
103
|
140 km
|
06:48:11
|
07:36:21
|
48:10
|
106
|
160 km
|
07:36:21
|
07:53:10
|
16:49
|
113
|
170 km
|
07:53:10
|
08:09:00
|
15:49
|
102
|
180 km - inkl. Wechsel - irgendwie habe
ich falsch gedrückt oder haben die Kilometerschilder nicht gestimmt.
Denn die letzten 20 Kilometer hätte ich somit weit über einen 30er
Schnitt gefahren.....
|
L A U F E N
- Gesamtzeit: 4:07:32 - Auf die
Marathonzeit bin ich mächtig stolz!
|
08:09:00
|
08:13:56
|
04:55
|
118
|
01 km Der erste Kilometer war
gleich zu schnell ging aber saumäßig gut
|
08:13:56
|
08:19:49
|
05:52
|
123
|
02 km Der Kilometer 2 war
eigentlich schon richtig
|
08:19:49
|
08:25:05
|
05:16
|
123
|
03 km - noch zu schnell
|
08:25:05
|
08:30:35
|
05:29
|
124
|
04 km - jetzt war ich zufrieden
|
08:30:35
|
08:36:04
|
05:28
|
119
|
05 km - und der Puls ging auch noch
leicht zurück - super
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Startnummer: |
602 |
Nationalität: |
GER |
Verein: |
WWW.HOBBYLAUF.DE |
Altersklasse: |
M40 |
Gesamtplatz: |
1365 |
Platz (AK): |
313 |
|
|
Schwimm: |
01:24:53 |
1. Wechsel: |
00:07:04 |
Rad: |
06:34:24 |
2. Wechsel: |
00:03:04 |
Lauf: |
04:07:32 |
Gesamt: |
12:16:59 |
|
|
|
Zum Wettkampf noch ein paar Worte: ersatzlos
gestrichen....
|
|
Nun ein paar wichtige Daten, Fakten und
Infos zum Lauf:
Quelle Challenge Roth 2006 - Größte Triathlonveranstaltung Europas
(der Welt) laut Veranstalter
Strecke: 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren, 42,195 km Laufen .
Veranstalter: TEAMChallenge GmbH, 91154 Roth
Schirmherrschaft:
Herbert Eckstein, Landrat Richard Erdmann, 1. Bürgermeister der
Stadt Roth
Schiedsgericht: Dr. Klaus Müller-Ott u. Dr. Michael Kraus, Detlef Kühnel,
Norbert Kehl (Techn.Deleg.d. DTU)
Gesamtleitung:
Herbert Walchshöfer, Felix Walchshöfer und Detlef Kühnel
Wetter: Kaiserwetter - Sommerwetter - so wie es sich die
Triathleten vorstellen. Am Kanal war es noch schön kühl. So um die
12 Grad. Nachdem die Sonne aufgegangen war wurde es mächtig warm. Die
erste Runde beim Radeln war klasse. Die 2 war sehr windig und deshalb
schwierig zu fahren. Es hat mächtig Kraft gekostet. Beim Laufen war
es dieses Jahr sehr heiß.
Meine Zeiten waren
Schwimmen 3,8 km: 01:24:53 (bin
ich sehr zufrieden - habe mich im Vergleich zu 2005 um über 5 Minuten
verbessert - und bin ohne Krampf und relativ locker aus dem Wasser
gestiegen) das entspricht einer
Geschwindigkeit von 2,69 km/h.
Rad 180 km: 06:35:59 (bin
ich zufrieden...habe mich um rund 17 Minuten verbessert und dabei noch
zurückgehalten.) das entspricht einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 27,27 km/h
Laufen 42,2 km: 04:07:32 (bin
ich sehr zufrieden) das sind 10,23 km/h und ein Schnitt von 5min52sec. pro Kilometer.
das entspricht einer Gesamtzeit mit Wechsel Schwimmen/Rad (7:04) und
Rad/Laufen (1:30) von 12:16:59 Stunden
das entspricht einer Zeit von 3
Min. 16 sec pro Kilometer (2005 waren es 3Min.46) für 226 Kilometer (Schwimmen/Rad/Laufen) und das
wiederum ist auf die gesamte Distanz eine Durchschnittsgeschwindigkeit
von 18,40 km/h 2005 waren es 16,11 km/h. Ich
habe mich also um ganze 2 km/h im gesamten Wettkampf verbessert!
Das ist Platz Nr. 1365 bei den Männern (von 1962 männlichen
Finishern) und 313er in der AK 40 (von 468 Finishern) bei den
Männern. Jetzt bin ich schon im 2. Drittel und nicht mehr im hinteren
Drittel. Ich bin sehr zufrieden.
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Die Graphiken hat mir übrigens Wynfrith Egetemeyr
zur Verfügung gestellt. Wynfrith ich danke Dir. Ja - ja es stimmt
schon ich bin ein alter "Zahlenjongleur".
Ohne Pulsuhr, Kilometerangaben und
Zahlen - so könnte man glauben - geht es bei mir nicht.
Auf dieser Graphik kann man sehen, dass
der größte Anteil aller Teilnehmer unter 12 Stunden (also 11x h) gefinisht hat.
Na das "fuchst" mich schon etwas das ich zur Gruppe 12x
(also über 12 Stunden) gehöre.... Der Mittelwert (kleiner Strich)
liegt bei ca. 11:40. Hier bin ich also noch rund 36 Minuten entfernt!
Das müsste irgendwann zu schaffen sein.
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Die meisten Teilnehmer beim Quelle
Challenge waren um die 35 Jahre jung. Die 2. größte Gruppe sind dann
schon die 40er!
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Die M20er sind noch recht dünn besäht.
Hier hat z.B. Daniel Heinze in der Gruppe der 11x mit 11h16min gut
abgeschlossen. Normaler Weise macht der Dani das unter 11 also in 10x.
Da waren es dann tatsächlich auch nur 8 Teilnehmer, die das
schafften.
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Wie schon in der ersten Tabelle
ersichtlich sind bei den M40er auch die meisten Finisher unter 12
Stunden reingekommen. Ich habe mein Ziel unter 12 Stunden zu finishen
doch glatt um 17 Minuten verfehlt.
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Die Tabelle der M55er ist natürlich die
Tabelle von Wynfrith Egetemeyr! Hier kann man klar sehen, dass
er mit seiner Zeit unter 11 Stunden also 10x oder besser gesagt in
10:57 zu den besten gehört. Nur 1 hat unter 10 Stunden abgeschlossen.
Die anderen 3 M55er waren dann unter 11 Stunden unterwegs. Wynfrith
ich bin immer noch sprachlos.
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Auf dieser Tabelle können wir zum guten
Schluss erkennen, dass z.B. die Zeitspanne bei den M40ern von unter 9
Stunden bis über 16 Stunden lag. Der Mittelwert lag hier bei 12
Stunden. Also kann ich doch wieder mal zufrieden sein. In der Mitte
schwimmt sich es am leichtesten...
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Hier geht es
zur Ergebnisliste direkt zur Internetseite vom Veranstalter http://www.challenge-roth.com
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